Besuch auf einem "Kinderspielplatz": Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Isabel Miels und Dr. Ute Finckh-Krämer
Ein Dschungel, Schlingpflanzen und wilde Tiere sind zwar auch etwas Schönes, gehören aber nicht auf einen Kinderspielplatz. Gleichwohl sind in Lankwitz zwei Spielplätze zu besichtigen, die genau diese Merkmale für sich in Anspruch nehmen können bzw. besser gesagt müssen. Am 15. Juli 2017 fand eine Besichtigung der Spielplätze Am Rathaus Lankwitz 1 sowie in der Callandrellistraße 51 statt, an der auch die SPD-Bundestagsabgeordnete und SPD-Bundestagskandidatin Dr. Ute Finckh-Krämer sowie Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, teilnahmen. Hierbei stellte sich heraus, dass das Grünflächenamt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf diese Spielplätze völlig verwahrlosen und der Natur ihren freien Lauf lässt. Für einen Ort, an dem bestimmungsgemäß Kinder spielen sollen, eine denkbar schlechte Handlungsalternative. So wachsen auf dem Kinderspielplatz hinter dem Rathaus Lankwitz auf der gesamten Sandfläche Brennnesseln, wilde Ahorne, Ambrosia, stachelige Schling- und Rankepflanzen. Statt Abhilfe zu schaffen hat das zuständige Amt, das von der Grünen Bezirksstadträtin Maren Schellenberg geführt wird, nun kapituliert und einen vorläufigen negativen Höhepunkt dadurch gesetzt, dass es schlicht das „Spielplatz“-Schild entfernt hat und den Spielplatz dadurch offenbar außer Betrieb setzen wollte. In der Callandrellistraße 51 bot sich ein noch groteskeres Bild: Dort befindet sich ein riesiger umgestürzter Baum samt ausgebrochener Wurzel und flächendeckend meterhohe Robinien-, Pappel-, Ahorn und Birkentriebe. Einzig ein im Gebüsch verstecktes, in die Jahre gekommenes und morsches Federtier, ein altersschwacher zweiköpfiger Holzdrache und eine alte Tischtennisplatte erinnern noch daran, dass das Ensemble vor vielen Jahren einmal als Kinderspielplatz aufgebaut worden war.
Diese beiden Beispiele belegen leider eindrucksvoll das Versagen der zuständigen Verwaltung, was sich insbesondere deshalb als besonders gravierend herausstellt, weil Steglitz-Zehlendorf insgesamt gerade mal 60 % der nach dem Kinderspielplatzgesetz vorgesehenen Versorgung mit Kinderspielplätzen aufweist. Dieser Versorgungsgrad liegt bezogen auf Lankwitz gerade einmal noch bei 51 %. Diese schwerwiegende Unterdeckung fällt nicht zuletzt auch deshalb besonders ins Gewicht, weil zugleich die Zahl der Hausgärten und privat nutzbaren Grünflächen in Lankwitz deutlich geringer ist und die Kinder daher in besonderem Maße auf öffentliche Spielplätze angewiesen sind. Deshalb setzt sich die SPD dafür ein, dass der Bezirk die „vergessenen“ Spielplätze wiederherrichtet, damit auch und gerade dort, wo es weniger Hausgärten gibt, die Kinder draußen spielen können.
Isabel Miels
Stellvertretende Fraktionsvorsitzende SPD-Fraktion in der BVV Steglitz-Zehlendorf